Waldsterben in den heimischen Wäldern

Veröffentlicht am 04.09.2019 in Kreistagsfraktion

Antrag der Kreistagsfraktionen von SPD und CDU für die Sitzungen des Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung, des Kreisausschuss sowie des Kreistages im Dezember 2019

Beschlussvorschlag:

1. Die Verwaltung berichtet über den derzeit absehbaren Umfang der Schäden im Wald und welche Möglichkeiten sie sieht, um die ökologischen und auch die ökonomischen Folgen der „Borkenkäferplage“ zu mindern.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Vorschläge zu unterbreiten, mit welchen Maßnahmen insbesondere die Arbeiten der heimischen Waldbauer im Märkischen Kreis sinnvoll unterstützt werden können.

Begründung:

Die extreme Trockenheit in den Jahren 2018 und 2019 hat im Märkischen Kreis, in Südwestfalen, im Land NRW, in der gesamten Bundesrepublik und vielen angrenzenden Staaten zu flächigem Absterben von Waldbeständen geführt.

Zunächst war davon die Baumart Fichte vor allem in den niedrigen Regionen in NRW betroffen. Mittlerweile hat sich das Absterben der Wälder aber auch auf die submontanen und montanen Lagen auf die in südliche Richtungen gelagerten Waldbestände und vielfach auch auf die Bergkuppen aus-gedehnt. Die Bäume sterben teilweise allein schon aus Wassermangel ab, vielfach ist jedoch die auf-grund der Witterung explosionsartige Vermehrung der Borkenkäfer als Folge die Hauptursache für die real vorhandene Katastrophe.

Auch die Hauptlaubbaumarten Buche und Eiche sind mittlerweile betroffen, sie sterben aufgrund des nicht verkraftbaren Wassermangels ab. Als Folge muss man einen völligen

Zusammenbruch des Holzmarktes in Deutschland und den angrenzenden Staaten konstatieren. Fichtenholz ist momentan nur noch in knapp 12 m langen Abschnitten in Containern nach Südostasien vermarktbar, aber auch nur dann, wenn sie kurz nach dem Befall durch die Käfer geerntet und zum sofortigen Abtransport bereitgestellt werden.

Ältere abgestorbene Bäume bleiben derzeit aus folgenden Gründen im Wald stehen:

• Wegen der riesigen Mengen nicht verwertbaren Holzes sind nur Bruchteile davon etwa als Hackschnitzel oder Industriehölzer einer irgendwie gearteten Verwendung zuzuführen.

• die Holzpreise sind in Folge der beschriebenen Situation völlig verfallen.

Die vielen privaten Waldbesitzer, denen der weitaus größte Teil der Waldflächen gehört, verlieren derzeit ihr über Jahrzehnte aufgebautes Kapital, was zumindest zum Teil als Unterhalt für sie und ihre Familien, weiterhin aber auch für die Altersvorsorge dienen sollte. Aus diesem Grunde fehlen ihnen auch die finanziellen Mittel, die abgestorbenen Waldbestände beseitigen zu lassen, um eine Wiederbewaldung in den kommenden Jahren in Angriff nehmen zu können. Auf die vielfachen logistischen Probleme, die nach Auffassung der Fachleute von Wald und Holz NRW deutlich größer als die nach dem Orkan "Kyrill" und den Folgestürmen eingeschätzt werden, sei hiermit kurz verwiesen. Abschließend wird auf die Problematik der Baumartenwahl, der Pflanzenbeschaffung sowie der Finanzierung der notwendigen Aufforstungen aufmerksam gemacht.

Die Auswirkungen auf den Naturhaushalt, die Tierwelt und landwirtschaftliche Aspekte können hier nur als Schlagworte aufgeführt werden. Gleiches gilt für die regionalwirtschaftliche Bedeutung.

Bekanntermaßen sind die Zuständigkeiten des Kreises im Forst begrenzt. Dennoch sind alle aufgefordert beim Waldsterben 2.0 unterstützend tätig zu werden. Die Landesregierung hat das Problem erkannt und bereits erste Maßnahmen beschlossen.

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